Tempel des Apollo Sosianus

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Der Tempel des Apollo Sosianus befindet sich in Rom in unmittelbarer Nähe zum Marcellustheater.

Laut Titus Livius wurde der Tempel im Jahre 431 v. Chr. durch den Konsul Gaius Julius Mento eingeweiht. Damals erfolgte die Weihung unter dem Namen Apollo Medicus. Damit wollte man den heilenden Charakter der Gottheit betonen. Wenige Jahre zuvor hatte die Römer anlässlich einer grassierenden Seuche das Gelübde ablegt, dem heilbringenden Gott Apollo einen Tempel zu bauen, wenn er sie von der Seuche befreie. Als Standort für den Tempel hatte man eine Stelle am Rande des Marsfeldes ausgewählt, da ein Tempel für Apollo als einem fremden Gott nicht ins Zentrum der Stadt gerückt werden durfte. Außerdem befand sich an diesem Ort bereits seit geraumer Zeit (wahrscheinlich seit 449 v. Chr.) ein Altar für den Gott, der dem Apollon Alexikakos, also dem Übelabwehrenden, geweiht war.

Der Kult für den griechischen Gott Apollon ist vermutlich schon früh über Kontakte von Cumae nach Rom gelangt. Auch etruskische Einflüsse scheint es in dieser Richtung gegeben zu haben.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Tempel mehrfach umgebaut und ausgebessert. Nachgewiesen ist dies für die Jahre 353 v. Chr., 179 v. Chr. und 34 v. Chr.. Die Renovierung im Jahre 34 v. Chr. wurde von Gaius Sosius finanziert, nach dem der Tempel bis heute zur Unterscheidung zum Apollotempel auf dem Palatin benannt ist. Sosius ließ jedoch den Tempel nicht nur ausbessern, sondern gleichsam neu erbauen, zum ersten Mal in Marmor. Da der Bau für das Marcellustheater bereits geplant war, war bereits festgestellt worden, dass der Tempel zu nah war, wollte man die Ausmaße des Theaters nicht einschränken. So ließ Sosius den Tempel kurzerhand um einige Meter nach Norden versetzen. Auch die vordere Freitreppe ließ er entfernen und durch Seitentreppen ersetzen, sodass nunmehr der Abstand von Theater und Tempel rund 6 m betrug. Dies schien gerade genug zu sein, um sowohl dem Theater als auch dem Tempel genügend Raum zu lassen, die sich beide aufeinander beziehen sollten, da Apollo auch als der Gott der Künste galt. Bereits seit republikanischer Zeit wurden vor dem Tempel die Apollinarischen Spiele aufgeführt, nämlich Theaterstücke zu Ehren des Gottes.

Heute sind von dem einst 40 m langen und 21,32 m breiten Tempel noch 3 jeweils 14 m hohe korinthische Säulen mit einem Architrav an Ort und Stelle zu sehen. Diese richtete man im Jahre 1940 hier wieder auf. Auf dem Architrav sind Olivenlaubgirlanden und Stierköpfe zu erkennen. Weitere Funde befinden sich heute im Besitz der Kapitolinischen Museen. So ist beispielsweise eine Giebelgruppe, die den Kampf des Herakles und des Theseus gegen die Amazonen zeigt, in der Centrale Elettrica Montemartini in der Via Ostiense ausgestellt. Diese stammt vermutlich aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. und befand sich ursprünglich an einem Apollontempel in Eretria in Griechenland.

Römische Architektur, Bilder

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