Tempel der Artemis

Reste des Artemis Tempels

Der Tempel der Artemis (Artemision) gehört zu den sieben antiken Weltwundern und liegt in der heutigen Türkei bei Efes unweit von Izmir.

Der griechischen Stadt Ephesos wird sagenhafter Reichtum nachgesagt und sie gilt – als Hauptstadt der römischen Provinz Asia – als zweitgrößte Stadt der Antike.

Der Tempel wurde auf sumpfigem Gelände errichtet. Erdverfärbungen, die bei Tiefgrabungen beobachtet werden konnten, bestätigen die Nachrichten, dass bei der Vorbereitung des Geländes für den Tempelbau Holzkohle zur Sicherung des moorigen Untergrundes eingebracht wurde. Die Bauarbeiten dauerten 120 Jahre (Baubeginn ca. 560 v. Chr), die Konstruktion war äußerst schwierig, denn sie bestand aus 127 reich verzierten Marmorsäulen, die schwere Querbalken trugen. Einer der Erbauer des Tempels war der Architekt Chersiphron. Die zwei Meter hohe Artemis-Statue in der Cella war aus Weinrebholz gefertigt und mit Gold und Silber verkleidet. Das Dach wurde aus Zedernholz gefertigt. Heraklit weihte sein Buch über den Logos im Tempel auf dem Altar der Artemis.

Der Tempel fiel im Jahre 356 v. Chr. einer Brandstiftung zum Opfer. Der Täter war Herostratos. Er beging die Tat aus Geltungssucht. Sein Vorhaben, durch das Niederbrennen des Weltwunders, berühmt – und somit unsterblich – zu werden, ist gelungen. Der Sage nach soll in der Nacht des Niederbrennens Alexander der Große geboren sein, der später auch sehr große finanzielle Hilfe zum Wiederaufbau des Tempels leistete. Die aufwändigere Rekonstruktion wurde 262 n. Chr. durch die Goten zerstört, die Reste wurden von den Einwohnern als Baumaterial verwendet. Heute ragt nur noch eine einsame Säule aus dem Sumpfwasser.

Als der Apostel Paulus um das Jahr 55 in die Metropole kam, hatte er so großen Zulauf, dass viele um den Artemiskult und ihre wirtschaftliche Existenz fürchteten. Die „Aufruhr des Demetrios“ – eines Silberschmiedes und Herstellers von Devotionalien – ist im 19. Kapitel der Apostelgeschichte beschrieben.

Nachdem die Stätte, wo dieser berühmte Tempel war , festgestellt wurde, hat der berühmte englische Archäologe Wood, welcher die Ausgrabungen für das brittische Museum leitete, einen grossen Teil dieses Tempels blosgelegt, und verschiedene, mehr oder weniger verstümmelte, architektonische Marmorblöcke aufgefunden, aus denen sich schliessen lässt, dass die Proportionen des Bauwerkes weit kolossaler waren, als die irgend eines andern Überbleibsels altgriechischer Baukunst. Die Säulen nämlich, welche noch so dalagen, wie die barbarischen Zerstörer der byzantinischen Zeit sie hatten liegen lassen, haben nicht weniger als 6' im Durchmesser, und ihr ungeheueres Gewicht machte es notwendig, das brittische Marineministerium um Hilfe anzugehen. Dieses stellte denn auch das grosse Panzerschiff Caledonia zur Verfügung für das Einladen der für das brittische Museum bestimmten Säulen.

Die sieben Weltwunder der Antike

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