Tragödie

Die Tragödie gehört zu den literarischen Grundmustern, ist eine Form des Dramas, die sich bis in das antike Griechenland zurückführen lässt. Das Wort "Tragödie" kommt aus der griechischen Sprache und bezeichnet einen "Bocksgesang". Es ist jedoch bis heute nicht klar, wie die Tragödie genau entstanden ist und inwiefern sie mit einem "Bocksgesang", oder eventuell auch mit einem Bocksopfer, zusammenhängt. Eine deutsche Form der Tragödie ist das Trauerspiel die beiden Begriffe sind jedoch nicht genau deckungsgleich. Der Begriff Trauerspiel ist eine Übersetzung von Philipp von Zesen für das griechische Wort Tragödie.

Bedeutung

In ihrer "klassischen" Form beschäftigt sich die Tragödie mit dem Schicksal, Unglück und den letztendlich tragischen Katastrophen, die Mächtigen, Adligen und Menschen in hohen sozialen Positionen widerfahren. Fehlentscheidungen, Charakterfehler und Hybris (Überheblichkeit) führen dazu, dass die Situation der betroffenen Figuren sich unausweichlich verschlechtert und mit ihrem Tod endet.

Hierbei bedeutet "tragisch" aber nicht wie in der Alltagssprache häufig verwendet, dass etwas sehr traurig ist, sondern dass sich jemand in einem unauflösbaren Dilemma befindet und dadurch "schuldlos schuldig" wird, wie zum Beispiel Ödipus, Orestes oder Hamlet.

Tragisch ist damit beispielsweise wenn zwei Menschen mit einem Flugzeug abstürzen, es ist aber nur ein Fallschirm da und dieser Fallschirm trägt nur eine Person. Somit ist klar, dass einer der beiden sterben muss.

Nach einer Interpretation schrieb Aristoteles in seiner Poetik der Tragödie geradezu psychologische Wirkungsmacht zu: Die Zuschauer sollten in der Aufführung Mitleid (eleos) und Furcht (phobos) für den Helden empfinden und in der Anschauung seines tragischen Schicksals eine Reinigung (Katharsis) von eben diesen Gefühlen erleben.

Nach Interpretation von Dietrich Schwanitz (Lit.: Schwanitz, 1999) betont die Tragödie "die Unerbittlichkeit der Zeit, die Verfallenheit an den Tod und die Unterwerfung unter die Gesetze der Gesellschaft und der Natur." Isolation werde "als Selbstüberhebung bestraft, so als ob der Held sich aus Stolz aus der Gesellschaft ausschließt."

Literatur

Dietrich Schwanitz: Bildung. Alles, was man wissen muss. eichborn, Frankfurt am Main 1999, ISBN: 3-8218-0818-7, S. 211-212.

Nietzsche: Die Geburt der Tragödie.

Siehe auch

Friedrich Nietzsche ,Auszug von Die Geburt der Tragödie aus dem Geist der Musik

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