Griechische Anthologie

Die Griechische Anthologie ist eine Sammlung von Gedichten, zumeist Epigrammen, die die gesamte Zeit der griechischen Literatur von der Antike bis zum Byzantinischen Reich umfasst.

In Ägypten wurden bereits Papyris gefunden, die Fragmente von Gedichtsammlungen enthalten; die älteste Anthologie in griechischer Sprache ist die von Meleager von Gadara, die er unter dem Titel Anthologia oder "Girlande" herausgab. Sie enthält Gedichte von ihm selbst und 46 anderen Dichtern, darunter Archilochos, Alkaios, Anakreon und Simonides. In seinem Vorwort beschreibt Meleager die Zusammenstellung als sei es eine schnell zusammengesteckte Blumengirlande, was das Wort "Anthologie" zum Synonym für literarische Sammlungen überhaupt machte.

Meleagers "Anthologie" war beliebt genug, um spätere Hinzufügungen zu veranlassen. Vorworte zu den Ausgaben von Philipp von Thessalonike und Agathias sind in der "Griechischen Anthologie" erhalten, um ihre Hinzufügung späterer Gedichte zu beglaubigen. Die endgültige Ausgabe stammt von Konstantin Kephalas aus dem 10. Jahrhundert, der eine Anzahl weiterer Sammlungen hinzufügte: homoerotische Verse, die Straton von Sardis im 2. Jahrhundert v. Chr. gesammelt hatte, eine Sammlung christlicher Epigramme, die in Kirchen gefunden wurden, ein Sammlung satirischer und festlicher Epigramme, die Diogenianos gesammelt hatte, Christodoros’ Beschreibung der Standbilder in einem byzantinischen Gymnasium, sowie eine Sammlung von Inschriften aus einem Tempel in Kyzikos.

Auch Maximus Planudes fertigte eine Ausgabe der "Griechischen Anthologie" an, wobei er einige Gedichte hinzufügte, in erster Linie aber die wegließ oder „säuberte“, die ihm unrein erschienen. Seine Anthologie war die einzige, die in Westeuropa bekannt war (ein Kopie aus dem Jahr 1301 blieb erhalten, die erste Ausgabe auf dieser Basis erschien 1494), bis 1606 Claudius Salmasius in der Bibliothek in Heidelberg eine umfangreichere Sammlung entdeckte, die auf Kephalas basierte. Diese Kopie wurde jedoch erst 1776 publiziert, als Richard François Philippe Brunck sie in seine Analecta einbezog. Die erste textkritische Ausgabe ist die von F. Jacobs (13 Bände, 1794-1803, durchgesehen 1813-17).

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