Barberinischer Faun

Der barberinische Faun

"Der Schlafende Satyr"

Der Barberinische Faun ist eine hellenistische Skulptur eines schlaftrunkenen Satyrs, der um 220 v. Chr. geschaffen wurde. Sie wurde vermutlich von Praxiteles (ca. 390 v. Chr. - ca. 320 v. Chr.) unter Verwendung einer bronzenen Vorlage gehauen. Die Figur ist nackt und stellt seine Männlichkeit offen zur Schau.

Der marmorne, 2,15 Meter hohe Skulptur wurde von den Römern aus Griechenland geplündert und wurde im 17. Jahrundert in der Engelsburg gefunden. Es fehlten das rechte Bein, Teile der Hände und des Kopfes.

Kardinal Maffeo Barberini beauftragte den berühmten italienischen Künstler Gian Lorenzo Bernini (1598-1680) mit einer Restauration, wobei auch die fehlenden Teile ersetzt wurden. Ferner änderte er die Figur in Richtung eines barocken Stils sowie einer mehr sexuellen Ausrichtung. Anschließend war die Skulptur Teil der Sammlung der Barberini in deren Palast.

Sie wurde 1810 von Rom nach München über die Alpen geschafft, nachdem Ludwig I., König von Bayern, sie gekauft hatte. Es wird vermutet, daß die Anschaffung durch seine homosexuelle Neigung motiviert war.

Der Faun ist seit den 1830er Jahren auf Wunsch des Königs in der Glyptothek in München ausgestellt (Inv. 218).

Der Franzose Edme Bouchardon (1698-1762) schuf auf dieser Vorlage eine eigene Statue, die seit 1892 im Louvre befindet.