Troas ist der antike Name einer Landschaft östlich der Dardanellen (Hellespont) im nordwestlichsten Teil Anatoliens (Kleinasien), in der Umgebung von Troja. Sie ist durch ein Bergmassiv vom Rest Anatoliens getrennt. Das Gebiet wird von zwei Flüssen, der Skamander (Karamenderes) und dem Simois durchflossen. Nach ihr werden die Bewohner von Troja nicht Trojaner, sondern Troer genannt.

Die Landschaft der seit der Diadochenzeit unter dem Gesamtnamen Mysien mit inbegriffen, ist größtenteils erfüllt von den Verzweigungen des zu 1750 m Höhe steil aufsteigenden waldreichen Idagebirges (Kaz Dağı), zwischen denen nur das Tal des Skamandros, der zum Hellespont hinab mehrere breitere Stufenebenen durchfließt, sich hinzieht.

Nach dem vorhistorischen (vielleicht den Illyriern verwandten) Volk der Troer benannt, wurde es, namentlich an der Küste, von peloponnesischen Achäern und böotischen Äoliern besiedelt während sich im Binnenland Reste des alten, mit den Troern einst eng verbundenen Volkes der Dardaner oder Teukrer bis in die Zeit der persischen Herrschaft erhielten. Die Troas war die Stätte des homerischen Troja. Wichtigere Orte aus historischer Zeit sind Abydos, Alexandria Troas, Assos, Dardanos, Lampsakos, Neandria u.a.

Troja und die Troas sind, nach der Theorie des Altorientalisten Frank Starke, vielleicht zu identifizieren mit dem in hethitischen Quellen genannten Wilusa. Wahrscheinlich formten die Mykener Wilusa zu Wilios um, aus Wilios wurde dann Ilios oder Ilion, als die Griechen um das Jahr 1000 v. Chr. das ‚W’ in ihrer Sprache wegfallen ließen.

Im Römischen Reich war die Region ein Teil der römischen Provinz Asia. Unter byzantinischer Herrschaft zählte es zu der Region der Ägäischen Inseln und während des Osmanischen Reichs war es Teil von Bigha.

Heute ist die Troas Teil der türkischen Provinz Çanakkale.

Literatur

  • John M. Cook: The Troad. An archaeological and topographical study. Clarendon Press, Oxford 1973, ISBN 0-19-813165-8
  • Trevor Bryce. Chapter 14, "The Trojan War: Myth or Reality" in The Kingdom of the Hittites. Oxford: Clarendon Press, 1998. ISBN 0-19924010-8
  • Günther A. Wagner, Ernst Pernicka, Hans-Peter Uerpmann (Hrsg.): Troia and the Troad. Scientific approaches. Springer, Berlin [u.a.] 2003, ISBN 3-540-43711-8
  • Justus Cobet: Die Troas als historische Landschaft. In: Dagmar Unverhau (Hrsg.): Geschichtsdeutung auf alten Karten. Archäologie und Geschichte. Harrassowitz, Wiesbaden 2003. S. 332–377. ISBN 3-447-04813-1


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