Legio XXII Deiotariana

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Die Legio XXII Deiotariana war eine Legion der römischen Armee, die von ca. 47 v. Chr. bis vermutlich um 135 bestand.

Der Name der Legion leitet sich von Deiotarus ab, dem König des keltischen Stammes der Tolistoboger, der in Kleinasien sesshaft und ein Verbündeter des römischen Reiches war. 63 v. Chr. wurde er von dem römischen Feldherrn Pompeius zum König aller kleinasiatischen Kelten (meist Galater genannt) erhoben. Mit römischer Unterstützung hob Deiotarus eine starke Armee aus, die nach einem Bericht 48 v. Chr. aus 12.000 Infanteristen und 2.000 Kavalleristen bestand. Cicero schreibt, dass die Armee sich in dreißig Kohorten unterteilte, was nach dem damaligen römischen System drei Legionen entspräche.

Nach einer schweren römischen Niederlage gegen Pharnakes II. von Pontos wurden die überlebenden Soldaten in einer einzigen Legion zusammengefasst, die u. a. unter Gaius Iulius Caesar für das verbündete Rom eingesetzt wurde. Nach der Eingliederung Galatiens ins römische Reich wurde diese Legion Teil des römischen Militärs und erhielt die offizielle Bezeichnung legio XXII Deiotariana.

Alsbald verlegte Augustus die Legion nach Alexandria. Zusammen mit der legio III Cyrenaica sollte sie Ägypten gegen Zugriffe sowohl von außen als auch von innen absichern und zusätzlich Konflikte ethnischer Art im multiethnischen Alexandria unterbinden.

Möglicherweise nahm die Legion wenigstens teilweise an dem Feldzug gegen die jemenitischen Königreiche (26–25 v. Chr.) teil. Dieser Feldzug geriet jedoch schnell ins Stocken, und die Nubier nutzten die Gelegenheit und griffen das römische Reich an. Als Ägypten selbst in Gefahr geriet, warfen die Römer alle Kräfte zurück und marschierten den Nil hinauf zur nubischen Hauptstadt Napata. Nach dieser Aktion blieb es lange ruhig entlang der nubischen Front, und die Legionäre konnten sich wieder mehr auf innerrömische Konflikte konzentrieren.

In den folgenden Jahren wurden die Soldaten jedoch nicht nur zum Kämpfen entsandt, sondern auch als Arbeitskräfte eingesetzt; so arbeiteten sie z. B. in den Granitbrüchen des Mons Claudianus. Andere Legionäre wurden in den tiefsten Süden der Provinz geschickt, wo sie ihre Namen in den Stein der so genannten „Memnonkolosse“ einritzten.

Im Jahr 63 wurden einige Teile der Legion in einen Feldzug gegen die Parther geschickt, und andere Untereinheiten waren in der Niederschlagung des jüdischen Aufstands von 66–70 involviert. Während des Bürgerkriegs von 69 (Vierkaiserjahr) stellte sich die legio XXII Deiotariana auf die Seite Vespasians, der aus dem Konflikt als Gewinner hervorging.

Das letzte Mal verbürgt ist die Legion 119 n. Chr. Spätestens 145, als eine Liste aller Legionen erstellt wurde, existierte sie nicht mehr. Vermutlich wurde die Legion im jüdischen Aufstand unter Bar Kochba (132–136) vernichtet.

Das Emblem der Legion ist nicht überliefert; vielleicht wurde ein Symbol der Galater benutzt.

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