Die lora, ein Tresterwein, war wie die posca ein billiges römisches Massengetränk. Plinius nannte die lora einen „vinum operarium", also einen Arbeiterwein.

Die lora war im Gegensatz zur posca leicht alkoholisch, die Herstellung sehr einfach. Trester, das sind die bei der Kelterung anfallenden Traubenreste, wurde mit Wasser versetzt und kam nach einem Tag nochmals in die Weinpresse. Das Ergebnis dieses Vorgangs war ein auch für ärmere Kreise bezahlbarer Weinersatz und vielleicht mit einem sehr stark verdünnten Schorle vergleichbar. Natürlich bestand die Gefahr bei diesem Erzeugnis, dass es sehr schnell in Essig umschlagen konnte; die lora musste also zügig konsumiert werden. Doch die Antike sah auch in einer umgeschlagenen lora kein größeres Unglück, konnte man doch jetzt aus ihr einen posca-Ersatz herstellen.

Das römische Militär kelterte sich die lora mit vor Ort gekauftem Trester selber. Lagerung und Transport waren, wie oben beschrieben, durch die geringe Haltbarkeit ausgeschlossen.

Aus dem Haushalt des Cato ist überliefert, dass seine Sklaven nach der Lese zunächst Tresterwein erhielten, bevor sie sich am echten Tropfen laben durften. Auch ein Weg für den mit Bedacht wirtschaftenden antiken Hausherren, Geld zu sparen.

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