Nerva

Marcus Cocceius Nerva (* 8. November 30; † 27. Januar 98) war als Nachfolger Domitians von 96 bis 98 römischer Kaiser. Er gilt als der erste der so genannten Adoptivkaiser.


Leben

Nerva stammte wie Vespasian, der Gründer der flavischen Dynastie, aus der italischen Nobilität, nicht wie dessen Vorgänger aus der römischen. Seine Familie kam aus der nördlich von Rom gelegenen etrurischen Stadt Narnia, wo er am 8. November 30 n. Chr. geboren wurde. Er war der letzte Kaiser, der Italiker sowohl durch seine Familie als auch durch Geburt war. Nerva verfolgte nicht die übliche Karriere in der Verwaltung, aber er war Konsul mit Vespasian im Jahr 71 und mit Domitian im Jahr 90.

Nach der Ermordung Domitians 96 ging Nerva, als Antwort auf dessen Terrorherrschaft, zu einer neuen Haltung über. Zunächst wurde über Domitian die damnatio memoriae verhängt. Dann ließ er diejenigen frei, die wegen Verrats im Gefängnis waren, verbot weitere Anklagen wegen Verrats, gab viel von dem konfiszierten Eigentum zurück und beteiligte den Senat an seiner Herrschaft. Darüber hinaus schaffte er die von den flavischen Kaisern verhängte Judensteuer sowie unentgeltliche Requirierungen in Italien für die staatliche Post ab.

Nerva wurde vermutlich von den Verschwörern gegen Domitian gewählt, weil er schon älter und zudem kinderlos war. Er adoptierte angesichts der steigenden Schwierigkeiten mit der Prätorianergarde, die schon wieder unruhig wurde, am 27. Oktober 97 n. Chr. den Spanier Trajan, einen Kommandeur der Armeen an der germanischen Grenze und begründete damit das Adoptivkaisertum.

Nerva, Latopolis / Ägypten