Styx

Charon auf dem Styx, Joachim Patinier, 1515-24.

Styx (Στνξ, Fluss des Hasses, weiblich wie nur ganz wenige griechische Flüsse) ist in der griechischen Mythologie neben Acheron, Lethe, Kokytos, Phlegethon und Eridanus ein Fluss der Unterwelt und eine Flußgöttin, Tochter des Okeanos und der Tethys (siehe Stammbaum der griechischen Götter). Entsprechend der Sage stellt die Styx die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und dem Totenreich Hades dar. Sie umfliesst den Hades neun Male. Die Seelen der Toten werden von Charon, dem Fährmann, über die Styx geschifft. Das Wasser der Styx macht jeden, der in ihm badet, unverwundbar. Achilles, der Held der Ilias (Sage vom Untergang Trojas), wurde von seiner Mutter Thetis in der Styx gebadet. Nur die Ferse, an der sie ihn festhielt, wurde nicht gebadet und so auch nicht unverwundbar. Diese "Achillesferse" wurde ihm zum Verhängnis. Das Wasser der Styx galt als giftig; Alexander der Große soll damit vergiftet worden sein. Ihren heiligsten Eid schworen die olympischen Götter in der Regel "beim Styx". Der mutwillige Bruch eines solchen Eides hatte für sie schwerwiegende Folgen, nämlich den Verlust der Stimme für neun Jahre.

Fahrt über den Styx, Radierung von Gustave Doré von 1861

Die Styx existiert jedoch nicht nur in der Mythologie, sondern ist ein durchaus realer Fluss in Arkadien (Peloponnes, Südgriechenland). Aus der fast senkrechten südöstlichen Felswand des Berges "Neraidhorachi" (2238 Meter) im Hochgebirge "Chelmos" (alter Name "Aroania") stürzt der Wasserfall der Styx ca. 200 Meter tief in eine Schlucht. Der Fuß des Wasserfalls liegt auf ca. 1600 Meter Höhe. Hinter dem Wasserfall findet sich eine kleine Höhle und eine Schuttreisse, in der das Wasser verschwindet und am Fuß der Schlucht als Bergbach wieder zutage tritt. Der Wasserfall führt nur zum Ende des Winters größere Mengen Wasser. Im Sommer ist eher ein Wasserschleier zu beobachten, der wegen der großen Fallhöhe vom Wind zerstreut wird. Der Wasserfall wird von den Einheimischen heute "Mavroneri" (Schwarzwasser) genannt.

Styx ist ebenfalls der Name der Name der Göttin die diesen Fluss representiert. Sie ist die Tochter von Erebos und Nyx. Mit dem Titanen Pallas war sie die Mutter von Zelos , Nike, Kratos, Bia (und nach einer Version auch von Eos)

Der Teufel taucht in den Styx, Flatters, Edition von "Paradise lost".

Stygisch (griech.), der Styx, d. h. der Unterwelt, angehörig; daher fürchterlich, schauerlich.



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Lexikon der Griechischen Mythologie

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