Aesymnetes

Aesymnetes ( Ἀισυμνήτης)

ein Beiname des Dionysos, welcher so viel, als ein König oder Vorsteher bedeutet. Als Troja überging, so bekam Eurypylos unter andern ein Kästchen mit zur Beute, welches, nach einigen, Aeneas vergessen; nach andern aber Kassandra weggeworfen hatte. Da er es nun aufmachete, so fand er des Dionysos Bildniß darin, worüber er, so bald er solches erblickete, unsinnig wurde. Weil er indessen doch rückweise wieder zu sich kam, so fuhr er damit nach Delphi, und fragete das Orakel um Rat, welches ihm befahl, solches Kästchen an einem Orte zu lassen, auch selbst da zu bleiben, wo er die Menschen auf eine barbarische Art würde opfern sehen. Er wurde darauf durch die Winde nach Aroen getrieben; und als er an das Ufer trat, so sollte eben ein Knabe und Mädchen der Artemis geopfert werden. Wie er nun glaubete, daß das der Ort sei, welchen das Orakel gemeine: so schlossen die Einwohner nach einem andern Ausspruche desselben, daß solches der fremde König mit dem besondern Kästchen wäre, der sie von dem grausamen jährlichen Opfer befreien sollte; wie denn auch geschah, als sie sahen, daß er zugleich von seiner Raserei befreit wurde. Das eingeschlossene Bild soll Hephaistos verfertigt und Zeus dem Dardanos gegeben haben. Es haben auch schon ehedessen einige gewollt, daß es beiy der Eroberung der Stadt Troja durch den Herakles mit gefunden worden, und also besagter Eurypylos, nicht der aus Thessalien, sondern des Königs von Olenos, Dexamenos, Sohn, gewesen sei. Pausan. Ach. c. 19. p. 435.

Lexikon der Griechischen Mythologie

A - B - C - D - E - F - G - H - I - J - K - L - M

N - O - P - Q - R - S - T - U - V - W - X - Y - Z