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Der Epische Zyklus oder Epische Kyklos (griech.: Ἐπικός Κύκλος), ein antiker Begriff, war eine Sammlung von altgriechischen Ependichtungen, die von der Geschichte des Trojanischen Krieges erzählten. Sie umfasste die Kypria, Aithiopis, Kleine Ilias, Iliu persis ("Der Fall von Troja"), Nostoi ("Heimkehrerepen") und Telegonie. Gelehrte zählen manchmal die beiden homerischen Epen Ilias und Odyssee unter die Dichtungen des epischen Zyklus, aber der Begriff wird häufiger verwendet, um die nicht-homerischen Dichtungen als verschieden von den homerischen zu spezifizieren. Neben der Odyssee und der Ilias sind die zyklischen Epen nur in Fragmenten erhalten, wobei von den wichtigsten eine detaillierte Zusammenfassung von einer Person namens Proklos verfasst wurde (bei der es sich nicht um die gleiche Person wie den Philosophen Proklos Diadochus handelt). Die Epen waren in daktylischen Hexametern geschrieben. In der modernen Forschung wird das Studium der historischen und literarischen Beziehungen zwischen den homerischen Epen und dem Rest des Zyklus Neoanalyse genannt.
Ein längere epischer Zyklus, den der Gelehrte und Geistliche Photius im neunten Jahrhundert in seiner "Bibliothek" beschreibt, schloss auch die Titanomachia und den Thebanischen Zyklus ein, der wiederum die Oedipodea, die Thebais, die Epigoni und die Alcmeonis enthielt. Es ist jedoch sicher, dass keine der zyklischen Epen (außer Homer) in der Zeit des Photius noch existierten, und es ist wahrscheinlich, dass Proklos und Photius sich nicht auf eine kanonische Sammlung bezogen. Moderne Forscher schließen den Thebanischen Zyklus normalerweise nicht ein, wenn sie sich auf den Epischen Zyklus beziehen. Evidenz für den Epischen Zyklus Nur die Ilias und die Odyssee sind noch intakt, obgleich Fragmente von anderen Epen von späteren Autoren zitiert werden, und einige Zeilen sind in den zerstreuten Überresten alter Papyri auf uns gekommen. Unsere Kenntnis über die zyklischen Epen rührt zumeist von einer unvollständigen Zusammenfassung von ihnen her, die als Teil des Vorwortes des berühmten Ilias-Manuskriptes aus dem 10. Jahrhundert dient, das unter dem Namen Venetus A bekannt ist. Dieses Vorwort ist beschädigt, die Kyprien fehlen, und muss durch andere Quellen ergänzt werden (die Zusammenfassung der Kyprien ist in mehreren anderen Manuskripten erhalten, von denen jedes nur die Kyprien enthält und keine der anderen Epen). Diese Zusammenfassung ist wiederum ein Auszug aus einem längeren Werk. Dieses längere Werk hatte den Titel Chrestomathie und wurde verfasst von einer Person namens Proklos. Dies ist bekannt nach dem Zeugnis, welches der spätere Gelehrte Photius in seiner Bibliotheca abliefert. Photius liefert ausreichend Informationen über Proklos' Chrestomathie, um zu demonstrieren, dass der Venetus-A-Auszug aus dem gleichen Werk stammt.[1] Über Proklos ist wenig bekannt, außer dass er gewiss nicht der Philosoph Proklos Diadochos ist. Manche haben angenommen, dass es die gleiche Person wie der weniger bekannte Grammatiker Eutychios Proklos sein könnte, der im 2. Jahrhundert lebte,[2] aber es ist recht gut möglich, dass er eine sonst unbekannte Persönlichkeit ist. Rezeption und Einfluss Kompilation Literatur Ausgaben Online-Ausgaben (englische Übersetzung):
Printausgaben (Griechisch):
Printausgaben (Griechisch mit englischer Übersetzung):
Sekundärliteratur
Quellen
Von "http://de.wikipedia.org/"
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