Aitolischer Bund

Aitolische Bund "Koino ton Aitolon", Weihinschrift , Aitolischer Hipparch Paidias (Werk der Lysippos)

Der Aitolische Bund war ein Zusammenschluss von Städten in der antiken Landschaft Aitolien. Bis ins 3. Jahrhundert v. Chr. hinein war Aitolien eine eher unbedeutendere Region Griechenlands, auch wenn ein Zusammenschluss zu einem Bund bereits für das Jahr 367 v. Chr. dokumentiert ist. Angesichts der Auseinandersetzungen der Diadochenkriege, bei denen Makedonien und andere Diadochenreiche ihre Konflikte auch auf griechischem Boden austrugen, sowie angesichts des Einfalls der Kelten (von den Griechen Galater genannt) ab etwa 280 v. Chr. gewannen die Städtebünde Griechenlands an Bedeutung. Neben den klassischen Stadtstaaten Athen und Sparta erlangten so vor allem der Achaiische Bund (u.a. mit Sikyon und Korinth) auf der Peloponnes und der Aitolische Bund, dessen Gebiet sich zwischen Epirus, Akarnanien und Böotien erstreckte, die Rolle neuer Regionalmächte.

Aitolischer Bund ,

Eine erste Bewährungsprobe bestanden die Aitolier gegen die Galater, die 279 v. Chr. bei Delphi besiegt werden konnten. Infolge des Aufstiegs des Achaiischen Bundes unter Aratos von Sikyon kam es zwischen den beiden großen griechischen Bünden zu zunehmender Rivalität, die von den makedonischen Königen Antigonos II. Gonatas und Demetrios II. ausgenutzt wurden, um die makedonische Hegemonie über Griechenland aufrechtzuerhalten. Zeitweise gelang es Aratos zwar, auch die Aitolier als Bündnispartner gegen Makedonien zu gewinnen, in der Regel standen sich aber beide Bünde feindselig gegenüber. Im Zweiten Makedonischen Krieg war der Aitolische Bund Verbündeter Roms, während die Achaier zu Makedonien hielten.

War das Eingreifen der Römer gegen die Makedonen Anfang des 3. Jhs. v. Chr. zunächst willkommen, erregte das Bündnis der Aitolier mit dem Seleukidenreich unter Antiochos III. 192 v. Chr. den Unwillen der Römer. Die Aitolier wurden 188 v. Chr. durch die Einnahme ihres wichtigsten Hafens Ambrakia besiegt und gezwungen, ihren Bund aufzulösen. Nachdem 146 v. Chr. auch der Widerstand der Achaier und Korinther gegen die römische Herrschaft unterdrückt wurde, wurde Aitolien der römischen Provinz Achaea angegliedert.

Literatur

  • Werner Dahlheim: Gewalt und Herrschaft: Das Provinziale Herrschaftssystem der Römischen Republik, (S. 112-116) 1977 ISBN 3110069733

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