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Ypati ist ein Dorf, Teil der gleichnamigen Munizipalität der Präfektur von Phthiotis. Die Munizipalität hatte 6855 nach der Zählung von 200, die Fläche der Munizipalität ist 263 km2. Geografie Ypati befindet sich etwa 30 Kilometer westlich der Thermopylen am nördlichen Abhang des Berges Iti am Fluss Xerias, der hier in die Ebene des Sperchios eintritt und noch auf Gemeindegebiet in diesen mündet. Die angrenzenden Gemeinden sind Sperchias, Makrakomi, Lianokladion, Lamia, Gorgopotamos, Pavliani und Kalliei, das zur südlich angrenzenden Präfektur Fokida gehört. Etwa drei Kilometer nordöstlich des namensgebenden Dorfes in der Ebene befinden sich Schwefelquellen, die seit der Antike bekannt sind und den Ort zum einzigen Schwefelbad Griechenlands machen. Das Gemeindegebiet erstreckt sich einige Kilometer weit in die Berge, das Dorf Dafni ist die südlichste zugehörige Siedlung. Geschichte Antike In der Antike hieß der Ort Hypata (altgr. Ὕπατα (n. pl.) ) oder Hypatē (Ὑπάτη (f. sg.) ). Die Entstehung des Namens wird in der Verschmelzung von hypo Oita, (ὑπὸ Οἴτα, „unterhalb des [Berges] Oita“) vermutet. Hypata soll durch die Ainianen 410 vor Christus gegründet worden sein, die hier, im Süden der thessalischen Landschaft Phthiotis siedelten. Später gehörte sie zur Amphiktyonie von Amphela. Schon Herodot erwähnt die heißen Quellen [1], die bereits im Altertum genutzt wurden. Die Stadt spielte eine Rolle bei der Verteidigung gegen die Kelten 376 v. Chr., nach dem Zweiten Makedonisch-Römischen Krieg, während dessen sie als Versammlungsort der Mitglieder des Aitolischen Bundes diente, gehörte die Stadt zu römischen Provinz Achaea. Aus der römischen Zeit sind archäologische Reste erhalten, die vermuten lassen, dass die Stadt im 2. Jahrhundert von einiger Bedeutung war.
Byzanz und Mittelalter Nach kirchlicher Überlieferung soll der heilige Rodion 66 n. Chr. der erste Bischof der Stadt gewesen sein. [2] Für das 4. und 5. Jahrhundert sind die Namen zweier Bischöfe bekannt. Nach dem byzantinischen Historiker Prokopios ließ Kaiser Justinian die Stadt im 4. Jahrhundert befestigen. Erst ab der Mitte des 9. Jahrhunderts tritt der Ort als Neai Patrai (altgr. Νέαι Πάτραι, „Neu-Patras“, neugriechisch Neopatra) wieder in Erscheinung, ein Hinweis, dass möglicherweise Einwohner von Patras hierher umsiedelten. Nach Besetzungen durch Franken, Katalanen, Serben wurde die Stadt schließlich 1393 durch die Türken erobert und als Batrajik oder Patratziki („Klein-Patras“) dem Osmanischen Reich einverleibt.
Revolution In der griechischen Revolution nahm Ypati (bzw. Patratziki) eine nicht unbedeutende Rolle ein. Es war als Bergregion Heimat vieler Klephten und auch Schauplatz dreier Schlachten: Die Schlacht am 18. April 1821, als das türkisch besetzte Ypati von griechischen Revolutionären unter Mitsos Kondogiannis, Dyovouniotis, Diakos und Bakogiannis angegriffen wurde. Die Garnison in der Stadt wurde besiegt und es gab Übernahmeverhandlungen, die aber erfolglos waren, weil in der Nähe eine große türkische Armee ihr Lager aufschlug, was die Griechen zum Rückzug zwang. Die Schlacht im Mai 1821, in der die griechischen Heerführer Gouras, Skaltsodimos und Safakas Ypati einnehmen wollten, um den türkischen Vorstoß nach Livadia aufzuhalten. Sie wurden jedoch zuerst angegriffen, und konnten den Angriff zurückschlagen, wonach aber die Pläne zur Eroberung von Ypati aufgegeben wurden. Die Schlacht am 2. April 1822, als nach Vereinbarung mit Alexandros Ypsilantis die Feldherren Kontogiannis, Panourgias, Skaltsas und Sfakas es schafften, die Stadt einzunehmen, nicht aber die Burg über der Stadt, wo sich 1500 Türken und Albaner verschanzt hatten. Nach einigen Tagen folgte zusammen mit eingetroffener Verstärkung der erfolgreiche Angriff auf die Burg, der die Belagerten die Flucht ergreifen ließ. Die Griechen mussten sich jedoch abermals zurückziehen, als türkische Verstärkung aus Lamia eintraf. [3] Nach der Befreiung Griechenlands gehörte die Stadt zum 1830 gegründeten griechischen Staat und nahm 1833 wieder ihren antiken Namen an. Per Gesetz entstand die Gemeinde Ypati am 10. Januar 1834. In der auf die Unabhängigkeit folgenden Zeit war das Land von Räubern geplagt, denen die bewaldete Region viele Versteckmöglichkeiten bot. Die meisten von ihnen wurden aber mit der Zeit alle gefasst und hingerichtet. Das nächste große Ereignis in der Geschichte des Ortes war der Türkisch-Griechische Krieg 1896/1897, in dem die Türken bis zum nahe gelegenen Ort Domokos vordrangen. Dies veranlasste die Bevölkerung, die Stadt zu verlassen und in umliegende Bergdörfer zu fliehen. [4] Deutsche Besatzung Am 2. Dezember 1942 wurden zehn Bewohner des Ortes an den Trümmern der Brücke über den Fluss Gorgopotamos exekutiert, da diese gesprengt worden war. Am 5. Dezember wurden weitere sechs Menschen von den Italienern hingerichtet. Samstag, der 14. Juni 1944 war wahrscheinlich der schwärzeste Tag der neueren Geschichte des Ortes. Da Ypati ein Zentrum der Widerstandsbewegung ELAS war, brandschatzten und plünderten deutsche Besatzungstruppen den Ort und exekutierten Zivilisten und Widerständler. 28 Menschen wurden getötet, 30 verletzt und 375 der 400 Häuser, byzantinische Kirchen und historische Villen wurden zerstört. Am Eingang der Stadt befindet sich heute ein Denkmal, das an die Geschehnisse dieses Tagen erinnert. [5] Teilung der Munizipalität von Ypati
Kloster Agathonos Oiti gegründet im 12 Jh im Westen von Ypati Loutra Ypatis Loutra Ypatis (Loutra gr. Bad) ein Dorf bekannt für seine Thermalbäder, c. 17 km von Lamia entfernt. Pyrgos Ypatis Pyrgos (Πύργος) ein Dorf 45 km von Lamia mit 254 Einwohner (2001). Mehr leben im Sommer , nur ein Teil überwintert im Ort. Argyrochori Argyrochori (alte Form Argyrochorio) ein Dorf früher bekannt als Vogomil. Kastania Kastania , ein Bergdorf (H. c. 1050 m) Neochori Neochori (alte Form Neochorion) ein Bergdorf (H c. 1240 m) Quellen Olga Karagiorgou: Urbanism and Economy in Late Antique Thessaly (3rd – 7th c. A.D.): The Archaeological Evidence, Diss. Oxford 2001 ([1]) Dafni Weblinks Internetpräsenz der Gemeinde (griech.) Einzelnachweise
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