Pisidien

Kremna war eine antike Hellenistische Stadt in Pisidien, einer zerklüfteten Berglandschaft im Südwesten Anatoliens, 2 km südöstlich des heutigen Dorfes Girme (Çamlik; Provinz Burdur), 68 km nördlich von Antalya.

Der Name der Stadt bedeutet wörtlich übersetzt 'Klippen'. Sie liegt auf einem über 1200m hohen isolierten Felsrücken, der 250 m aus einem Hochplateau aufragt. Die Stadt selbst, auf einem kaum zu erstürmenden Felsplateau gelegen, wird in nur wenigen historischen Quellen erwähnt. Nur der Geograph Strabo gibt an, dass die Stadt einst vom Galaterkönig Amyntas erobert wurde. Nach seinem Tod übernahmen die Römer die Stadt. Kaiser Augustus versuchte die neue Provinz Galatien und ihre kriegerischen Bewohner zu befrieden, indem er in Kremna und zahlreichen anderen Orten Kolonien von altgedienten Veteranen aufbaute.

Im zweiten und dritten Jahrhundert n. Chr. blühte die Stadt auf. Viele öffentliche Gebäude wurden errichtet, wie etwa eine Basilika, zwei Theater und ein öffentliches Badehaus, das später in eine Bibliothek und Galerie umgewandelt wurde. Um diese Badeanstalt zu versorgen, musste ein Aquädukt errichtet werden, das durch erstaunliche mechanische Vorrichtungen ergänzt wurde. Trotz dieser Bauten behielt die Stadt jedoch immer ihren hellenistischen Charakter.

Wie der Historiker Zosimos berichtet, überfielen Banditen aus dem Taurusgebirge unter Führung eines gewissen Lydios 278 die Küstengebiete der Region. Als sie von römischen Truppen verjagt wurden, flohen sie nach Kremna, wo sie von den Römern belagert und besiegt wurden. Die Stadt erholte sich nicht mehr von den Folgen dieser Belagerung.

Britische Forscher fanden umfangreiches Beweismaterial für die Belagerung, unter anderem zwei Belagerungsmauern, zahlreiche Wurfgeschosse und einen Schanzhügel der Verteidiger sowie eine Kaiser Probus gewidmete Inschrift.

Literatur

  • Stephen Mitchell: Cremna in Pisidia : an ancient city in peace and war. London 1995. ISBN 0-7156-2696-5
  • G. H. R. Horsley: The inscriptions of Central Pisidia : including texts from Kremna, Ariassos, Keraia, Hyia, Panemoteichos, the Sanctuary of Apollo of the Perminoundeis, Sia, Kocaaliler, and the Döseme Bogazi. Bonn 2000. (Inschriften griechischer Städte aus Kleinasien, 57)
  • Hansgerd Hellenkemper, Friedrich Hild: Lykien und Pamphylien. Wien 2004 (Tabula Imperii Byzantini, 8), Bd. 1, S. 662-666 ISBN 3-7001-3280-8

Weblinks

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