Kallias (Sohn des Hipponikos)

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Hippomachos und Kallias (sitzend), Piraeus Museumt.

Als Kallias, Sohn des Hipponikos, sind zwei antike Personen, beide aus dem reichen Priestergeschlecht der Kerykes aus Athen, bekannt:

Kallias (* um 500(?) v. Chr. ; † nach 446 v. Chr.) war ein athenischer Staatsmann und Diploma


Er war der Sohn des Hipponikos und galt als reichster Athener seiner Zeit. Er war mit Kimons Schwester Elpinike verheiratet. Sein Sohn hieß wie sein Vater Hipponikos, seine Enkel waren dessen Sohn Kallias (siehe unten) und dessen Tochter Hipparete (Ehefrau des Alkibiades).

Er unterstützte die demokratischen Bestrebungen des Perikles und war gemäß der Verfassung Athens eingebunden in diverse öffentliche Ämter und Aufgaben.

So war er 456/5 führender Archon Athens. Er beteiligte sich maßgeblich an den Regelungen der Finanzen der Stadt (mit Gesetzesvorlagen 434 und 433). Als junger Mann zeichnete er sich, wie schon sein Großvater, als Olympionike und mutiger Soldat, später als Stratege und Heerführer aus; zuletzt 432 bei Potidäa, wo er fiel.

Er schloss um 450 im Auftrag Athens - nachdem die erstrebten Ziele militärisch nicht erreicht werden konnten - ein Friedensabkommen mit dem Perserkönig Artaxerxes I.. Mit diesem so genannten Kalliasfrieden, der den Rest des Jahrhunderts eingehalten wurde, waren die Athener inhaltlich unzufrieden. Deshalb verurteilten sie Kallias wegen Verrats zur Zahlung einer Strafe von 50 Talenten, was ungefähr einem Viertel seines damaligen Vermögens entsprach. Außerdem war Kallias an den Friedensverhandlungen mit Sparta verantwortlich beteiligt. Des weiteren berichtet Platon in seinem Dialog Alkibiades I (119a), Kallias habe sich von dem Philosophen Zenon unterrichten lassen.

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Kallias (* um 450 v. Chr.; † 371 v. Chr.) war ein reicher Bürger Athens und ein Enkel des oben erwähnten Kallias, seine Großmutter war Kimons Schwester Elpinike. Sein Vater Hipponikos galt als der „reichste Mann in Griechenland“ (Andokides in seiner Rede „Über die Mysterien“, 130). Seine Mutter war in zweiter Ehe mit Perikles verheiratet, seine Schwester war mit Alkibiades.

Kallias verschwendete in jungen Jahren sein millionenschweres ererbtes Vermögen durch einen extravaganten Lebensstil mit leichten Mädchen, Bittstellern, Schmarotzern und Sophisten. „Kallias“, so äußerte sich Sokrates in seiner Verteidigungsrede (Apol.20a), „hat mehr Geld für Sophisten ausgegeben als alle anderen Athener zusammen.“ Er versuchte diese Einbußen durch verschiedene finanziell günstige Eheschließungen und Geschäfte mit den im Familienbesitz befindlichen Silberminen auszugleichen. Interesse zeigte er auch an Entwicklungen der Kunst, die er großzügig förderte und an philosophischen Fragen. In seinem Haus spielte der platonische Dialog Protagoras und das Gastmahl von Xenophon. 406 war er führender Archon Athens und 393/2 Kommandeur der athenischen Truppen in Korinth. Bis kurz vor seinem Tod war er an den Friedensverhandlungen mit Sparta beteiligt. Vermutlich starb Kallias mittellos und in bitterer Armut.

Literatur

Zu den Quellen vgl. die im Text genannten Autoren und (bzgl. dem erstgenannten Kallias) die im Artikel Kalliasfrieden aufgeführte Literatur.

Hans Gärtner: Kallias, Nr. 2 und 3, in: Der Kleine Pauly, Bd. 3, Sp. 66f.

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